Wenn die Mutter vom Vater misshandelt wird, erleben Kinder oft:

Sie sehen:
– Der Vater schlägt die Mutter, stößt und boxt sie, reißt sie an den Haaren.
– Er tritt die am Boden liegende Mutter.
– Er schlägt mit Gegenständen, wirft Gegenstände durch den Raum.
– Er bedroht die Mutter mit dem Messer oder einer anderen Waffe.
– Er vergewaltigt die Mutter.
– Die Mutter fällt.
– Sie wehrt sich und kämpft.
– Sie blutet.
Sie hören:
– Der Vater schreit, brüllt.
– Er bedroht die Mutter; er bedroht sie mit dem Tod.
– Er beleidigt und beschimpft die Mutter, beschimpft sie auch sexuell.
– Er setzt sie herab, entwertet sie als Person, als Frau und als Mutter.
– Die Mutter schreit, weint, wimmert.
– Sie brüllt zurück, beschimpft ihn, setzt sich zur Wehr.
– Sie gibt keinen Laut mehr von sich.
Sie spüren:
– Den Zorn des Vaters, die Heftigkeit seiner Zerstörungswut.
– Die Angst der Mutter, ihre Ohnmacht und Unterwerfung.
– Die Angst der Geschwister, vor allem der Kleinen.
– Die bedrohliche, unsichere Atmosphäre vor den Gewalttaten.
– Die Eskalation in Situationen von Streit und Konflikt.
– Die eigene Angst und Ohnmacht.
Sie denken:
– Er wird sie töten.
– Ich muss ihr helfen.
– Ich muss die Kleinen raushalten.
– Ich muss mich einmischen, habe aber Angst, mich einzumischen.
– Er wird mich schlagen.
– Er wird uns alle töten.
– Sie ist selbst schuld, warum widerspricht sie immer.
– Sie ist so schwach; ich verachte sie.
– Sie tut mir so leid; ich hab sie lieb.
– Ich will nicht, dass er weggeht.
– Sollen die doch selbst klarkommen; ich habe nichts damit zu tun.
– Ich möchte unsichtbar werden.
– Ich bin unwichtig; niemand kümmert sich um mich und meine Angst.
– Sie wird mich nie beschützen können.
Quelle: Kavemann, 2000