Unsere Haltung
Auf dem Weg zur Selbstbestimmung
Verletzte Menschen in sensiblen Lebensphasen zu begleiten, stellt eine große Herausforderung dar. Wir sind uns der verantwortungsvollen Aufgabe bewusst und arbeiten möglichst einfühlsam mit unserem Gegenüber. Gleichzeitig sehen wir Zusammenhänge im Familiensystem, dem weiteren Umfeld, der Gesellschaft.
Wir sind der Überzeugung, dass Gewalt allen Beteiligten schadet: Der geschlagenen, erniedrigten Person; den Kindern, die dies miterleben; dem Partner, der Gewalt ausübt. Unsere jahrzehntelange Expertise bestätigt uns darin.
Vor diesem Hintergrund setzen wir uns mit aller Kraft für liebevolle und ebenbürtige Beziehungen ein. Wir betrachten Menschen als entwicklungsfähige Wesen, die motiviert Entscheidungen treffen und sich verändern können.
Was heißt „an Ihrer Seite stehen“?
Wenn Sie sich bei Gewalt und Krisen an unsere Frauen- und Kinderschutzorganisation wenden, erwartet Sie ein respektvoller und wertschätzender Umgang. Herkunft, Status, Weltanschauung, sexuelle Orientierung oder Beeinträchtigungen spielen für uns keine Rolle. Wir Beraterinnen stehen Ihnen zur Seite mit der Haltung, dass Gewalt ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt. Sie erfahren Solidarität, aber auch eine wache Gesprächspartnerin, die verständnisvoll dabei hilft, das eigene Handeln zu reflektieren. Gemeinsam suchen wir nach Ressourcen und Entwicklungschancen, die aus der Krise herausführen können.
Wer bestimmt die Richtung?
Das individuelle Erleben und Bewältigen Ihrer Gewalterfahrung steht im Mittelpunkt. Ausgehend von der Anerkennung, Opfer einer Gewalttat geworden zu sein, geht es darum, Ihre Selbstbestimmung und Handlungsfähigkeit zu stärken und zurückzugewinnen. Im Anschluss an ein Beratungsgespräch stehen Ihnen mehr Möglichkeiten zur Verfügung als vorher, wenngleich die Veränderungs-prozesse in kleinen Schritten zu denken sind. Immer wieder versuchen wir Sie zu ermutigen, nach einem Zwischenschritt auch die Kraft für den nächsten Schritt aufzubringen.
Wo liegen Grenzen unserer Hilfe?
Wir Mitarbeiterinnen unterliegen der Schweigepflicht. Wünschen Sie die Kontaktaufnahme mit einer anderen beteiligten Stelle, geschieht dies in Absprache. Sie entscheiden über die Vorgehensweise. Wir passen uns Ihrem Tempo an und stellen Ihnen unser Fachwissen gerne zur Verfügung, wenn Sie dies wünschen.
Sie könnten enttäuscht sein, dass unsere Einrichtungen weder über Wohnungen, Therapieplätze noch über finanzielle Mittel verfügen. Gleichwohl erhalten Sie Informationen über die örtlichen Möglichkeiten und wir vermitteln in bestehende weiterführende Hilfen.
Um eigene Grenzen zu reflektieren und die Qualität der Arbeit zu sichern, gibt es für uns Mitarbeiterinnen kontinuierlich Praxisberatung und fachbezogene Fortbildungen.